Pflanzenfarben reagieren ganz unterschiedlich auf saure oder basische Milieus. Bei der Herstellung von Seifen mit alkalischer Lauge bewegt sich der pH-Wert des Seifenleims im oberen Teil der Skala um ca. 12. Im Verlauf der Reifung sinkt der pH-Wert auf ca. 9. Dies ist ganz schön hoch, liegt doch der pH-Wert von Wasser zwischen 6 und 8 und derjenige von Blut um 7.4. Dass Lavendelblüten, Aroniabeeren und Blauholz in der Seife braun werden und dass das Rot vom Randensaft komplett verschwindet, habe ich bereits festgestellt. Um für Erkenntnisse dieser Art nicht jedes Mal ein ganze Seife herzustellen und von den Farben enttäuscht zu sein, teste ich nun vorgängig die Farbstabilität, aktuell von Blüten. Es genügt ein wenig Lauge anzumischen und die Blüten darin zu baden. Erstaunlich: die Kapuzinerkresse wird mit der Zeit gelb mit einem Braunstich, die Borretschbl¨üte verliert sofort das schöne Blauviolett und wird blassgelb, die Ringelblumenblüte hingegen bleibt schön orange. Das lädt ein, sich im Garten nach weiteren geeigneten Testlingen umzuschauen. Wenn die Ringelblumenblüten nun nach dem Laugentest auch noch den Temperaturtest bestehen, sind sie mein Favorit für die nächste Seife mit Blüten.
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