Der Begriff Waldbaden wurde in Japan geprägt, wo Waldbaden eine anerkannte Methode zur Krankheitspräventation ist. Sie wird vom staatlichen Gesundheitswesen gefördert. Bei uns ist Waldbaden noch kaum ein Thema, obwohl allgemein bekannt ist, dass Waldspaziergänge gesund sind. Im Wald atmen wir saubere Luft ein, doch nicht nur das: Bäume kommunizieren auf biochemischem Weg über Duftstoffe untereinander, mit anderen Pflanzen, mit Nützlingen und Schädlingen. Bei einem Waldspaziergang setzen wir uns diesem System aus und reagieren darauf. Denn unser Immunsystem ist ein Sinnessystem, das fähig ist, wahrzunehmen, zu kommunizieren und zu handeln. Wir atmen ätherische Öle ein, deren Inhaltsstoffe - die Terpene - antikanzerogen und immunstärkend wirken. Studien zeigen, dass Waldbaden viele positive Auswirkungen auf uns hat. Wir erholen uns besser von Stress, Blutdruck und Puls werden gesenkt, psychische Spannungen nehmen ab, die Stimmung steigt, die Immunabwehr wird gestärkt. Waldluft steigert die Anzahl und die Aktivität der natürlichen Killerzellen des Immunsystems und zwar nachhaltig. Ein Tag im Wald bewirkt einen Anstieg der Killerzellen um fast 40 %, zwei Tage hintereinander erhöhen die Anzahl um mehr als 50 %. Und die Wirkung hält an. Bei einem Tag um sieben Tage, bei zwei bis drei Tagen hintereinander um bis zu dreissig Tage. Nun ja, die empfohlene Dauer von ca. 4 Stunden pro Tag im Wald ist mit unserer heutigen Lebensart nicht einfach zu vereinbaren. Wir können uns jedoch die Waldluft in die Wohnung holen. Mit Raumsprays, Duftlampen, Badezusätzen, Körperölen und ätherischen Ölen. Düfte wie Kiefern, Fichten, Tannen, Wacholder und Zypresse wirken entspannend und befreiend auf die Atemwege. In Erkältungszeiten ist die Kombination mit Cajeput, Myrte, Niaouli, Ravintsara oder Eukalyptus optimal. Es ist einfach herrlich, drinnen Waldbaden zu können, wenn draussen garstiges Wetter ist.
(Quelle: Gisela Hillert, Forum 54 2019 Aromawissenschaft)
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